Weit über 300 Zuschauer haben sich am frühen Sonntagabend in der Heiligkreuzer Pfarrkirche eingefunden, um Joseph Haydns großem Oratorium „Die Schöpfung“ zu lauschen. [...]
[...] „Die Schöpfung“ verlangt eine große Besetzung, deshalb hat der musikalische Leiter und Dirigent Jochen Schaaf den Trierer Konzertchor und den Luxemburger Madrigalchor zusammengebracht, räumt doch Haydn dem Chorgesang eine größere Rolle beim Oratorium ein als seine musikalischen Vorgänger. [...]
Den Orchester-Part spielt das Koblenzer Schöneck-Ensemble, dazu gesellen sich drei sehr erfahrene Profis als Solisten, Antje Bitterlich (Sopran), Alexander Yudenkov (Tenor) und Thomas Herberich (Bass). [...]
Und das machen sie ganz wunderbar mit ihrer Routine. Sie spulen aber nicht nur ihre umfangreichen und anspruchsvollen Partien ab, nein, sie sind erkennbar mit Leib und Seele dabei. Drei tolle, gereifte Stimmen, die dennoch ganz frisch klingen und darüber hinaus auch noch gut verständlich sind. Sie glänzen allein, im Duett oder Terzett, sowie in präziser Abstimmung mit Chor und Orchester.
Da hat Jochen Schaaf ganze Arbeit geleistet, gewohnt souverän – und wie immer ohne Blatt – hält er nicht nur das große Ensemble bestens zusammen, sondern spornt sie zu Höchstleistung an. Quasi nebenbei bedient er ganz nonchalant noch den (elektronischen) Basso Continuo.
Und auch die Chöre sind zu 100 Prozent auf dem Punkt, nicht nur ohne Fehl und Tadel, sondern ganz ausgezeichnet bringen sie die großen Emotionen und Haydns Schwung herüber in den großen Kirchenraum. [...]
Das Schöneck-Ensemble und hier vor allem die Bläser sind ebenfalls uneingeschränkt zu loben. Präzision, Spielfreude und das tiefe Werkverständnis sind die entscheidenden Faktoren.
Dieses monumentale Werk zeigt, was der Mensch, die sogenannte Krone der Schöpfung, zu leisten imstande ist. Großer Applaus des ergriffenen Publikums dafür.